Witching Waves at Visions

“Flowers”, die erste Auskopplung des zweiten Albums “Crystal Cafe” des Postpunk-Trios Witching Waves, ist schon eine kluge Finte. Der pluckernde, höhenlastige Basslauf und das monoton-düstere Drumming würde nämlich perfekt zum sonoren, bassigen Bariton eines Ian Curtis oder dem Weltschmerz von The Cure passen. Auf Albumlänge zeigt sich allerdings, dass die Band aus London eher im noisigen Indierock zu Hause ist. Der dezent leidende, aber stets hochmelodische Doppelgesang von Emma Wigham und Mark Jasper schwebt über Querschläger-Gitarrenpop, garagigen Riffs und einem treibenden Postpunk-Rhythmusfundament – eine Mischung, mit der sich Witching Waves im Plattenschrank sowohl neben 90er-Dreampop als auch Noise- und Garage Rock verdammt gut machen.

[Link]