Es geht mit Sicherheit auch eine Nummer kleiner: Gerade hat sich die halbe Wissenschaftswelt wie Bolle darüber gefreut, dass man endlich die Existenz der Einsteinschen Gravitationswellen nachweisen konnte, etwas bescheidener freut sich, wer die Hexenwellen aus London für sich entdeckt: Das Londoner Trio, bestehend aus Emma Wigham (Gesang, Drums), Mark Jasper (Gitarre) und Ed Shellard (Bass), ist vor zwei Jahren auf dem Radar der Talentsucher aufgetaucht und mit dem aktuellen, zweiten Album könnte sich der Bekanntheitsgrad der drei noch um einiges vergrößern. Erstklassiger Schrammelpop wird auf “Crystal Cafe” zum Besten gegeben, eingängig und dennoch ausreichend schräg, um nicht gleich jedermanns Sache zu werden. Ganz groß wird dabei auch der Noise geschrieben, Stücke wie “Red Light” und “Receiver” schmirgeln sich ganz wunderbar in den Gehörgang, an anderer Stelle glaubt man als Vorbilder die Pixies (“Make It Up”) oder The Cure (“Flowers”) zu erkennen. In jedem Falle fünfunddreißig abwechslungsreiche Minuten, die Lust auf mehr und vor allem auf live machen.
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